Die
Grundbegriffe der Schrift
Die Renaissance-Antiqua
Die Barock-Antiqua
Klassizistische Antiqua
Serifenbetonte Linear-Antiqua
Serifenlose Linear-Antiqua |
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Die Renaissance-Antiqua
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Ihr Vorbild ist die humanistische Antiqua,
die mit der nicht zu breiten Feder geschrieben wurde, und deswegen
nur der geringe Kontrast zwischen Grund- und Haarstrichen zeigt. Weil
die Feder mit etwa 30 Grad Schräglage angesetzt ist, ergeben sich
dreieckförmige Serifen und eine deutlich erkennbare Schrägachse in
den runden Buchstabenformen. Die Kleinbuchstaben sind der karolingischen
Minuskel entlehnt, die Großbuchstaben der römischen Kapitalis Quadrata.
Als Druckschrift begegnete sie uns zuerst um 1470 in Venedig. Durch
die Bearbeitung des französischen Schriftschneiders Claude Garamond
wurde sie seit Mitte des 16. Jahrhunderts zu einer der ausdrucksvollsten
Antiqua-Schriften überhaupt. Besonders charakteristische Merkmale
sind der geringe Kontrast zwi-schen Haar- und Grundstrichen, die links
geneigte Achse der runden Buchstaben und die dreieckige Form der Serifen.
Die französische Renaissance Antiqua ist im Vergleich zu ihrer venezianischen
Schwester ruhiger, solider, gleichmäßiger. Sie ist in allen ihren
unterschiedlichsten Ausformungen durch die Jahrhunderte als Leseschrift
bewährt. Die diversen Einzelformen der Buchstaben fügen sich immer
in das ruhige Gesamtbild ein.
Beispiele:
Bempo (1930), ITC Garamond (1954), Goudi Old Style (1915), Palatino
(1950/51), Sabon (1967) |
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